Stell dir vor: Du hast monatelang Videos aufgenommen, Skripte geschrieben, Präsentationen gestaltet – dein Online-Kurs ist endlich fertig. Voller Stolz drückst du auf „veröffentlichen“. Und… kaum jemand meldet sich an. Oder schlimmer: Die ersten Teilnehmenden brechen ab, weil irgendwas nicht klar ist. Autsch. Genau deshalb solltest du dir vor dem offiziellen Start etwas Zeit nehmen – für einen guten, durchdachten Betatest.
Heute erfährst du, how to run a beta test for your online class, ohne dich zu verrennen oder deine Zielgruppe zu verlieren. Und nein, das ist keine lästige Extra-Schleife – das ist deine Generalprobe. Und jede gute Show braucht genau das.
Was genau ist ein Betatest – und warum brauchst du ihn?
Ein Betatest ist wie eine Einladung zu einem exklusiven Vorabzugang deines Online-Kurses. Eine kleine, ausgewählte Gruppe von Menschen darf deinen Kurs vor allen anderen testen. Dabei geht es nicht nur um technische Fehler (obwohl die auch wichtig sind), sondern vor allem um: Verstehen sie, was du sagen willst? Bleiben sie motiviert? Funktionieren die Übergänge? Macht der Kurs Spaß?
Kurz gesagt: Ein Betatest ist der Moment, in dem Theorie auf echte Menschen trifft. Und das kann ziemlich aufschlussreich – und manchmal auch brutal ehrlich – sein. Aber lieber jetzt, als wenn du schon Geld und Marketing investiert hast.
Schritt 1: Das richtige Timing
Fang nicht zu früh an, aber auch nicht zu spät. Dein Kurs sollte inhaltlich fertig sein, also mit allen Modulen, Videos und Downloads – aber noch nicht in Stein gemeißelt. Du solltest noch flexibel genug sein, um Feedback einzubauen.
Tipp: Plane den Betatest mindestens zwei Wochen vor dem offiziellen Launch. Ideal sind vier Wochen, wenn du genug Puffer für Änderungen brauchst.
Schritt 2: Die richtige Zielgruppe wählen
Du willst ehrliches Feedback – nicht nur Schulterklopfen von Freunden. Lade Menschen ein, die deiner späteren Zielgruppe möglichst nahekommen.
Beispiel: Wenn dein Kurs „Instagram für lokale Einzelhändler“ heißt, sollten deine Testteilnehmer nicht aus dem Marketingbereich kommen, sondern echte Shop-Inhaber:innen sein.
So findest du geeignete Betatester:
- Frag bestehende Follower:innen via E-Mail oder Social Media.
- Nutze gezielte Facebook-Gruppen oder Community-Foren.
- Bitte frühere Kund:innen oder Newsletter-Abonnent:innen.
Halte die Gruppe klein – 5 bis 15 Personen reichen völlig. Lieber intensives Feedback als hundert lose Kommentare.
Schritt 3: Erwartungen klar kommunizieren
Betatester sind keine kostenlosen Teilnehmer:innen. Sie geben Zeit, Energie und Gedanken. Deshalb: Sei transparent.
Was du ihnen gibst:
- Kostenlosen oder stark vergünstigten Zugang
- Die Möglichkeit, den Kurs als Erste zu erleben
- Eventuell Bonusmaterial oder ein Dankeschön
Was du von ihnen brauchst:
- Offenes Feedback
- Zeitnahe Rückmeldung
- Ehrlichkeit, auch wenn’s weh tut
Schick ihnen am besten ein kurzes PDF mit Ablauf, Erwartung und Deadlines – so wissen alle, woran sie sind.
Schritt 4: Technischer Probelauf
Noch bevor der erste Feedback-Fragebogen rausgeht, solltest du sicherstellen, dass alles technisch funktioniert. Funktionieren die Videos? Sind die Links klickbar? Lädt das PDF? Ist die Plattform mobilfreundlich?
Nimm dir einen Abend Zeit und geh selbst alles durch – oder bitte jemanden, der null Technikaffinität hat. Wenn er oder sie alles versteht und sich zurechtfindet, bist du auf einem guten Weg.
Schritt 5: Feedback richtig einholen
Hier kommt der Herzschlag deines Betatests. Aber Achtung: Frag nicht einfach „Und, wie fandest du’s?“ – das bringt wenig.
Stelle gezielte Fragen:
- „Gab es einen Moment, in dem du dich verwirrt gefühlt hast?“
- „Welcher Teil war besonders hilfreich?“
- „Wo hast du am ehesten abgeschaltet oder geskippt?“
- „Was würdest du jemandem erzählen, der den Kurs noch nicht kennt?“
- „Was hat dir gefehlt, um wirklich ins Handeln zu kommen?“
Nutze dafür:
- Google-Formulare
- E-Mails mit offenen Fragen
- 1:1 Zoom-Calls (besonders wertvoll!)
- kleine Feedbackgruppen in Slack oder WhatsApp
Und denk dran: Nicht jedes Feedback musst du sofort umsetzen. Filtere, was wiederholt genannt wird – das sind die wahren Baustellen.
Schritt 6: Inhalte anpassen – aber mit Maß
Jetzt wird geschliffen. Vielleicht kürzt du ein zu langes Modul, baust ein zusätzliches Beispiel ein oder überarbeitest dein Intro. Aber Vorsicht: Nicht alles überarbeiten! Bleib dir selbst treu – der Kurs soll deiner Stimme folgen.
Das Ziel ist nicht Perfektion, sondern Klarheit und Relevanz.
Bonus: Lass deine Tester strahlen
Wenn alles steht und der Kurs offiziell startet, frag deine Tester, ob du sie zitieren darfst. Nichts ist wertvoller als ehrliche Stimmen echter Menschen. Baue diese Testimonials auf deiner Landingpage ein – gern mit Foto, Zitat und Beruf. So wird aus dem Betatest gleich auch ein Vertrauens-Booster.
Fazit: Der Mut zum Feedback zahlt sich aus
Ein Online-Kurs ist mehr als nur ein Produkt. Es ist ein Versprechen. Ein Versprechen, Wissen zu teilen, Menschen weiterzubringen und echte Veränderung zu bewirken. Aber damit das gelingt, musst du vorher einmal kurz in den Spiegel schauen – mit der Hilfe echter Menschen, die dir sagen, ob du dieses Versprechen auch einlösen kannst.
Die Antwort auf die Frage how to run a beta test for your online class ist also gar nicht so technisch. Es geht nicht um Tools oder Plattformen. Es geht um Zuhören. Um Offenheit. Und um die Bereitschaft, besser zu werden – bevor du auf „Veröffentlichen“ klickst.
Denn dann, wenn dein Kurs live geht, weißt du: Ich hab mein Bestes gegeben. Und das fühlt sich ziemlich gut an.